Ich bin dankbar. Sowas habe ich schon lange nicht mehr erlebt.
Die alltägliche Dankbarkeit ist natürlich allgemein bekannt. Aber nur sehr selten gibt es so etwas, wie tiefe, von Herzen kommende Dankbarkeit.
Und das dubiose dabei ist, dass es kein Mensch ist, dem ich danke. Kein Tier, oder kein Gefühl.
Nunja. Eigentlich ist es schon ein Mensch. Nämlich der Begründer des Films.
Nach einer 10-minütigen Google-Sassion, bleibt der eindeutige Begründer unbekannt.
Aber ich danke ihm. Und allen, die sein Werk weiter verfolgen.
Es ist, als seien die Filme ein Schlüssel zu etwas verschlossenem in mir, wozu sonst keiner passt. Gefühle, die hinter Schloss und Riegel verborgen sind, werden durch unscheinbare, 1,5 Stunden dauernden Abfolgen von Bildern zum Vorschein gebracht.
Ich hatte es erst mit einem Freund darüber. Wer weinen kann, ist stark, sagt man. Aber ich scheine das verlernt zu haben.
Ich habe oft geweint. Sehr lange, sehr intensiv und meist aus nicht gar so traurigen Gründen. Aber nun ist es genau umgekehrt:
Ich habe so viele Gründe, so viele Gedankenstränge, die so manchen Menschen vielleicht zerbrechen würden, aber keine einzige Träne traut sich aus meinem Augenwinkel. Egal was ich mache, egal, wie sehr ich mir weh tue, nichts passiert.
Und nun sitze ich hier in meinem Bett, mit meinem Laptop im Schoß und sehe mir Ratatouille an. Das muss man sich mal vorstellen! Dass ein so unscheinbarer Film, wie der, in dem eine Ratte der beste Koch Paris' wird, diese Gefühlsregung in mir anstoßen kann, wozu ich selbst und, was in inzwischen glaube, auch kein anderer Mensch in der Lage ist!
Ich weiß nicht genau, was das über mich aussagt, vielleicht will ich es auch garnicht wissen. Aber ich habe geweint. Und als ich gemerkt habe, was da überhaupt in mir vorgeht, war ich dankbar. Dankbar, dass endlich der Damm Risse bekommt und ich endlich wieder zeige, wer ich wirklich bin.
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