Weiß.
Alles ist weiß.
Es ist kalt. Die Luft steht und ist kristallklar.
Kleine Wölkchen treiben bei jeden Atemzug aus meinem Mund und verteilen sich in der eiskalten Luft. Ich stelle mir vor, wie es wäre, wenn sich die Wasserpartikelchen in diesen Atemwolken bei der Kälte zusammenschließen und als kleine Eiskörner aus den Wölkchen fallen würden. Mein eigener Schnee sozusagen.
Er läuft vor mir. Es ist kein unangenehmer Abstand, es hat sich einfach so ergeben. Unser Hund springt aufgeregt neben ihm her. Er liebt Schnee.
Während der Hund sich durch den Schnee wühlt und schon aussieht wie ein überdimensionaler Schneeball, tritt er vom Weg ab in die angrenzende Wiese. Lautlose Obstbäume stehen direkt am Wegrand. Ihre Äste biegen sich unter den Schneemassen.
Er tanzt! Erst langsam, sich hin und her wiegend, dann schneller, ausgefallener. Er schwingt sich um einen dünnen Baum und läuft wieder auf den Weg zu. Doch anstatt weiter dem Weg zu folgen, greift er kurz darauf entschlossen nach einem dünnen Astende, zieht kräftig daran, es sieht aus, als würde der ganze Baum sich neigen, lässt los und springt mitten unter den Baum.
Während Milliarden Schneeflocken in der Sonne aufblitzen wie Kristallsplitter macht er auf einem Bein eine halbe Drehung zu mir und sieht mich an, während unser Hund an seinem Bein hochspringt.
Er grinst mich an.
Er lacht aus vollem Herzen.
So habe ich ihn selten gesehen.
Wie ein kleines Kind freut er sich über die banale Schönheit des Schnees.
Er sieht aus wie der glücklichste Mensch auf der Welt. Er ist wunderschön.
Und er macht mich wahnsinnig glücklich.
Ich liebe ihn
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