Ich vermisse niemanden. Ich brauche weder ihn, noch den anderen.
Ich sehne mich nicht nach seinen irgendwie grünen Augen, oder nach des anderen hellbraunen Haaren.
Weder brauche ich seine Musik, noch des anderen Friseurkünste.
Ich vermisse jemanden.
Jemand, der mit mir durch Dick und Dünn geht.
Jemand, der mit mir nachts Wein trinkt und über das Leben philosophiert.
Jemand, der mich mitten im Satz unterbricht um mich zu küssen.
Jemand, der in meinem Arm einschläft.
Jemand, der mit mir immernoch Kind bleibt.
Ich vermisse nicht seine Konzerte, noch seine Lieder.
Ich vermisse nicht sein Auto, noch seinen Körper.
Ich will ihn nicht auf Arbeit besuchen, noch will ich auf den anderen warten, bis er von der Arbeit kommt.
Ich sehne mich nicht nach seiner Stimme, noch nach des anderen Berührung.
Ich vermisse jemanden.
Jemand, der immer an meiner Seite steht.
Jemand, der mit mir durch die Stadt läuft, Bier trinkt und sinnlose Gespräche führt.
Jemand, der einfach mal nichts sagt, sondern mich in den Arm nimmt.
Jemand, der mit mir den ganzen Tag im Bett verbringt.
Ich weiß, dass es für eine Beziehung und für einen selbst so nicht gut ist, aber ich fühle mich halb.
Ich kann alleine sein, komme auch gut mit mir selbst zurecht, aber fühle mich trotzdem nicht komplett.
Wenn ich jemanden an der Hand halten kann.. oder im Arm habe, fühlen sich meine zwei Lungenflügel wieder verbunden, meine zwei Nieren wieder vorhanden und meine zwei Augen können wieder sehen.
Ich vermisse jemanden.
Jemand, der die andere Hälfte ausfüllt.
Jemand, der mein zweites Auge ist.
Jemand, der mich auf Sachen aufmerksam macht, die ich nie gesehen hätte.
Jemand, der mir zeigt, wie schön das Leben sein kann.
Ich vermisse nicht dich und nicht dich.
Ich vermisse ihn.